Hasenglöckchen (oben) gehören zu den Hyazinthen, weil sie auf Wiesen vorkommen, auf denen Hasen leben. So lautet die wenig glaubhafte Erzählung über den Namen dieser schönen Zwiebelpflanzen. Sie blühen, bevor die Bäume grün werden. Die Nähe zu den „normalen“ Gartenhyazinthen (Hyacinthus orientalis, unten) kann man gut erkennen. Deren Blüten sehen aus Nähe allerdings so aus, als seien sie aus Zuckerguss geformt.

Die orientalischen Hyazinthen sind längst verblüht, nun kommen die spanischen Hyazinthen oder Spanischen Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica). Es gibt sie in rosafarbenen (unten), blauen und weißen Varianten. Die Staubbeutel sind weiß. Sie duften nicht.

Die Atlantischen oder Englischen Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta) tragen tiefblaue Glöckchen, ihr Blütenstil ist gekrümmt, die Staubbeutel sind blau und die Glöckchen fallen nach einer Seite (siehe unten). Botaniker nennen das „einseitswendig“. Diese Art ist besonders in Großbritannien verbreitet. Im Gegensatz zu den spanischen sollen sie duften.

Eine Geruchsprobe bei mir im Garten zeigt: Da duftet nix. Auch die Staubbeutel sind alle weiß. Bei meinen blauen handelt es sich also vermutlich um Hybriden aus atlantischen und spanischen. Schade. Als Pflanzensammlerin hätte die „echten“ auch gern gehabt!

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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