Das Zottige Weidenröschen  (Epilobium hirsutum) in meinem Garten ist an langen weißen Haaren herbeigeflogen. Sie erinnern an die Samen des Schmalblättrigen Weidenröschens, dass ich am 09. September vorgestellt habe (Seidenhaare weiß wie Schnee). In meinem Garten wird die Pflanze gerade mal 30 Zentimeter hoch, in der Natur hingegen, wo ich es fotografiert habe, schafft es leicht 1,80 Meter und bildet einen dichten Busch. 

Grabenpflanze

Mit so einem Raupen-Riesen nimmt es so leicht keiner auf.

Bei mir hat sich die Pflanze einen Platz direkt neben der Terrasse ausgesucht. Da ist der Boden wegen der Pflasterung ein wenig kalkhaltiger, was sie mag. Allerdings ist es dort im Sommer sehr sonnig und trocken, weshalb mein Weidenröschen es kaum geschafft hat, zu überleben. Vielleicht war es der der Keimling eines Weidenröschens, das seit Jahren am Graben nicht weit von hier wächst. 

Leckerbissen für Nachtfalter-Raupen

Das Zottige Weidenröschen mag es gern feucht und blüht bis weit in den September hinein. Unerlässlich ist es als Nahrungspflanze für viele Nachtfalter wie den Nachtkerzenschwärmer, den Labkrautschwärmer oder den Mittleren Weinschwärmer (Deilephila elpenor, Foto rechts). Dessen Raupen sind mit acht Zentimetern Länge die Riesen und den heimischen Raupen.  

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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