Das ist das Schöne an einem Garten: Er hält immer wieder Überraschungen bereit. Vor einigen Tagen entdeckte ich nach einem Regenguss eine hellgelbe Wegschnecke. Für mich sieht sie aus wie ein Albino. In einem Schneckenforum heißt es, dass Wegschnecken sehr variabel gefärbt sein können. Weil der Kopf nicht intensiv schwarz ist, handelt es sich vermutlich um eine Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris). Die fressen sich derzeit in Massen durch meinen Garten.

Ein paar Tage später entdeckte ich neben unserem Feuerholz eine Wespe, die keine Wespe war, sondern sich beim genaueren Hinschauen als Echter Widderbock oder Wespenbock (Clytus arietes) herausstellte. Die Larven des Käfers leben in den Ästen, z.B. von Weißdorn (Crataegus), von dem wir sehr viel im Garten haben.

Als heute früh die Sonne schien, war auf unsrem Wald-Scheinmohn (Meconopsis cambrica) die Hölle los. Er wird am liebsten von Hummeln besucht. Der Andrang war so groß, dass sich zwei Hummeln um eine Blüte stritten (Foto ganz oben). Sie wollten die Zeit nutzten, bevor es wieder zu regnen beginnt.

Meine Akelei blühen seit Wochen. Mittlerweile haben die Hummeln bei jeder Blüte Löcher in die Sporne gebissen. Wenn sie die Blüten anfliegen, schauen sie nach, ob sich wieder Nektar gebildet hat. ist das nicht der Fall, brummen sie rasch weiter.

Bei unseren Honigbienen hat sich die Vorarbeit der Hummeln herumgesprochen. Bei Honigbienen müsste man sagen: herumgetanzt. Wenn sie ihren Mitbewohnerinnen im Bienenstock etwas mitteilen wollen, tanzen sie ihnen das vor. Die wissen dann: Da sind Akelei mit angebissenen Spornen. Da kommst du schnell und einfach an den süßen Nektar.
