Vor ein paar Tage noch war mein Garten weiß und lila. Jetzt ist er blau. Zwei Tage, nachdem die Frühlings-Krokusse (Crocus vernus) ihre Blüten geschlossen hatten, übernahmen die Sternhyazinthen (Chionodoxa luciliae) die Regie auf Beeten und Rasen. Ein anderer Name: Gewöhnlicher Schneestolz oder Schneeglanz. Kümmern muss man sich um die hübsche kleine Zwiebelpflanze nicht weiter, im Gegenteil. Wir müssen erst im Juni zum ersten Mal mähen, wenn Krokusse und Sternhyazinthen ihr Laub eingezogen haben. Sie sind also auch etwas für die Fans von Bob Flowerdews „No Work Garden“, den Garten der keine oder wenig Arbeit macht.

Sternhyazinthen (Chionodoxa luciliae)

Aus den wenigen Zwiebeln, die wir einst kaufen, sind Tausende geworden. Erst haben sie das Pflanzbeet vollständig erobert, danach die umliegenden Rasenflächen. So viele sind es, dass Spaziergänger sich gegenseitig auf das „blaue Wunder“ aufmerksam machen. Der Schneestolz macht nicht nur mich glücklich. Er schenkt auch jeden Tag Menschen Freude, die ich gar nicht kenne.

Andere Namen sind: Gewöhnliche Schneestolz oder Schneeglanz

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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