Die Hummelsaison hat begonnen. Hummeln gehören zu den Wildbienen. Dave Goulson hat ihnen ein wunderbares Buch gewidmet. „Und sie fliegt doch“, heißt es. Denn die Hummel ist ein Wunder der Natur, weil sie es schafft, die Gesetze der Schwerkraft zu überlisten. In Wirklichkeit ist sie nämlich viel zu groß und zu schwer, um zu fliegen.

Perfekte Piloten

Hummeln können noch viel mehr. Sie wissen zum Beispiel, welche Blüten schon von anderen Hummeln besucht wurden und es somit keinen Nektar und keinen Pollen zu holen gibt. Sie haben außerdem einen exzellenten Orientierungssinn. Hummeln, die Goulson ein oder zwei Kilometer entfernt von ihrem Nest ausgesetzt hatte, waren schon nach wenigen Minuten zurückgekehrt und damit sehr viel schneller als er mit seinem Auto. Hummeln lieben blütenreiche Wiesen und Wegraine. Nur dort finden sie genug Futter für sich und ihren Nachwuchs.

Das Nest im Mauseloch

„Hummeln müssen fast ununterbrochen fressen, um warm zu bleiben“, schreibt Goulson. Eine Hummel mit vollem Magen sei nur 40 Minuten vom Hungertod entfernt. Weshalb man im Frühjahr einer „verklamten“, also fast erfrorenen Hummelkönigin mit ein paar Tropfen Honig wieder auf die Beine helfen kann. Am besten jedoch ist ein blütenreicher Garten mit Rot- und Fingerhut, Borretsch, Weißklee, Lavendel und Malven (von links oben nach rechts unten). Dazu ein altes Mauseloch, in dem sie ihr Nest bauen kann. Fertig ist der hummelfreundliche Garten.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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