„Ich bin giftig“ signalisieren die roten Punkte auf schwarzem Grund. Die beiden Falter auf den Fotos hatten es deshalb gar nicht eilig wegzufliegen. Sie haben sich auf ihre Schockfarben verlassen, die Fressfeinden ihre Giftigkeit signalisieren.

Tagaktive Nachtfalter

Die rot-schwarzen Schmetterlinge gehören zu den Widderchen. Den Namen verdanken sie ihren Fühlern, mit den hakenfömige Enden. Der wissenschaftliche Name der tagaktiven Nachtfalter lautet Zygaenidae. Blutströpfchen heißen sie wegen der roten Punkte auf den Flügeln.

Mit Blausäure gegen Fressfeinde

Ihr Gift heißt Cyanwasserstoff, wissenschaftlich für Blausäure. Damit schützen sich auch schon die Raupen. Blutströpfchen werden in ganz Europa immer seltener, weil die Pflanzen, von den die Raupen sich ernähren, auf den stark gedüngten Äckern nicht wachsen. Fast alle Blutströpfchen sind gefährdet oder stark gefährdet. In der Uckermark habe ich diese beiden Exemplare entdeckt – das eine im Regen auf einem Trockenrasen, das andere auf einem Bioacker.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

Vielleicht gefällt dir auch das: