Strohblumen kennen wir aus dem Garten. Ihre Blüten leuchten Dunkelrot, Rosa, Orange bis Gelb und Weiß. Die Art stammt aus Australien und heißt botanisch Helichrysum bracteatum. Den Winter in Deutschland überstehen diese Strohblumen nicht, die einheimische Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium) hingegen schon.

Dickes Fell gegen die Sonne

Auch bei uns gibt es sandige, trockene Böden, die viel Sonne abbekommen. Das ist das Revier der Sand-Strohblume. Wo andere Pflanzen verdursten würden, ergattert sie mit ihren 70 Zentimeter langen Wurzeln immer noch genügend Feuchtigkeit, um zu zu überleben, zu blühen und sich zu vermehren. Sie hat sich zudem ein dickes Fell zugelegt. Die schmalen Blätter tragen auf der Ober- und der Unterseite einen weißen, Schatten spendenden Filz.

Landeplatz für Böcke

Die Sand-Strohblume findet man in Deutschland nur sehr selten. Ich habe sie auf einem Schutzacker in der Uckermark gesehen, bevölkert von Schmalböcken, die auf den Blüten Liebe machen und Pollen fressen. Deren Nachkommen leben in Totholz, vor allem in dünnen Zweigen und brauchen zwei Jahre, bis aus ihnen wieder ein Käfer wird.

 

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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