Agapanthus ist wie der süße Brei. Er wird immer mehr. Alle paar Jahre braucht er einen neuen, größeren Topf oder man verteilt ihn auf zwei. Wer die Pflanze richtig pflegt, für den gilt: Aus eins mach zwei, aus zwei mach vier, aus vier mach acht. Das nennt man exponentielles Wachstum. Manche Gärtnerin „vergisst“ einen Topf dann einfach mal draußen. Da er Frost nicht verträgt, ist er im nächsten Frühjahr hinüber. Eine Gartenfreundin hat mir den Tipp gegeben, wie man ihn mit Glück im Garten überwintern kann, sofern er sommergrün ist: Ihn an einer geschützten Stelle eingraben und mit viel, viel Laub bedecken. Sie mache das seit 30 Jahren so, bislang sei keiner der ihren erfroren. Vielleicht versuche ich es auch mal. Ich bin in der Phase aus zwei mach vier. Und das sind eigentlich schon zu viele. Aber zum Wegwerfen sind sie zu schade. Zusammen mit Rot beispielsweise sehen sie einfach phantastisch aus.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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