Es begann mit ein paar Tüten Krokuss-Zwiebeln als Nahrung für die Bienen. Das Werk meines Vaters, der Imker ist. Inzwischen hat er die Bienen aufgegeben, aber die Krokusse sind immer noch da. Aus den wenigen Zwiebeln ist ein Meer von Blüten geworden. Heute herrscht dort ein emsiges Gesumm. Nachbars Hausbienen und zahllose Wildbienen stürzen sich auf Nektarsuche tief in die Blüten und packen sich die Höschen an den Hinterbeien voll mit Pollen.

Die Farben der Krokus-Wiese ändern sich alle paar Tage. Anfangs war es ein zartes Mauve. Die letzten ihrer Art verblühen jetzt gerade.

Inzwischen überwiegt ein dunkles Lila, kombiniert mit weiß und lila-weißen Streifen.

Gelbe Krokusse finde ich in diesem Jahr wenige. Aber vielleicht kommen sie erst, denn noch immer entdecke ich neue torpedo-artige Blütenspitzen, die aus dem Boden sprießen.

Die Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) sind am Verblühen. Heute nutzen sie den Sonnentag, um ihre Blüten so weit zu öffnen, wie noch nie in diesem Spätwinter.

Sogar der erste Kleine Fuchs (Aglais urticae) flatterte heute durch den Garten. Für Ende Februar ein bisschen zu früh, finde ich. Seine Raupen fressen an Brennnesseln. Die wachsen zahlreich in meinem Garten, aber lassen noch auf sich warten. Hoffentlich hält der hübsche kleine Falter durch bis wirklich Frühling ist.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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