Leonardo da Vinci war ein genialer Naturbeobachter. Er stellte fest, dass die Äste eines Baumes nach einer Verzweigung zusammengenommen ebenso dick sind wie davor. Können Bäume also rechnen? Das vielleicht nicht, aber sie „wissen“, wie sie am besten dem Wind trotzen. 

Wind und Widerstand

Eiskalt gepudert – Eichenblätter im ersten Frost

Ein französischer Wissenschaftler, Christophe Eloy, hat dazu einen Baum am Computer nachgebildet, dem Wind ausgesetzt und festgestellt, dass er nach Leonardos Prinzip am besten den Kräften des Windes widerstehen konnte. Und zwar ohne unnötig viel Material einzusetzen. 

Licht und Platz

Die Stieleiche (Quercus robur) auf dem Foto setzt ziemlich viel „Material“ ein. Sie muss dem Wind trotzen, der bei uns im Norden auch mal mit einer Stärke von mehr als 100 Stundenkilometern weht. Eichen stehen gern allein, sie sind Solitäre, brauchen Licht und Platz. Nur dann können sie sich zu ihrer vollen Schönheit entwickeln.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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