Quittenbäume können bis zu 50 Jahre alt werden, heißt es im Netz. Sie hätten im Vergleich zu Apfel- und Birnbäumen ein vergleichsweise kurzes Leben. Der Gegenbeweis steht in meinem Garten und blüht gerade wieder prachtvoll. Aus den Erzählungen meiner Eltern und Großeltern weiß ich, dass er vor mindestens hundert Jahren gepflanzt worden sein muss. Man sieht dem Baum sein Alter an. Der eine oder andere Ast sieht aus, als sei er abgestorben.

Der Ast sieht aus wie abgestorben, aber er lebt.

Das täuscht jedoch. An den Enden der vermeintlich toten Äste haben sich junge Triebe gebildet, die über und über mit Blüten übersät sind und jedes Jahr im Herbst mehr Früchte tragen, als wir verarbeiten können.

Quittenbäume eignen sich auch für kleine Gärten, denn sie befruchten sich selbst.

Der Vorteil eines Quittenbaumes im Garten: Ein weiterer Quittenbaum in Nachbars Garten ist zur Befruchtung nicht nötig. Das Alter meines Baumes beweist: Man darf nicht alles glauben, was im Netz zu lesen ist.

Weiß mit einem Hauch von rosa: Die Blüten eines Quittenbaums sind größer als die von Apfelbäumen.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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