Wenn die Schneeglöckchen blühen, neigt sich der Winter dem Ende zu. Vergangenes Jahr habe ich einen Topf Elwes-Schneeglöckchen (Galanthus elwesii) gekauft. Die Art wird 15 bis 20 Zentimeter hoch und seine Blüten sind doppelt so groß wie die unseres heimischen Kleinen Schneeglöckchens (Galanthus nivalis). Ich hielt den Kauf der Elwes Schneeglöckchen für eine wunderbare Bereicherung meines Gartens. Weil sie sehr früh im Jahr blühen, würden sie den Beginn des Schneeglöckchen-Frühlings um ein paar Wochen vorverlegen. Das war meine Hoffnung.

Das Elwes-Schneeglöckchen wird bis zu 20 Zentimeter hoch.

Die inneren Hüllblätter des Elwes-Schneeglöckchens sind hübsch grün gezeichnet. Bei den angefressenen Blüten lässt sich das gut erkennen.

Das Elwes Schneeglöckchen trägt innen das Muster einer auf dem Kopf stehenden Vase mit Blumen.

Irgendwer gönnt mir meine Freunde nicht und frisst die meisten Blüten ab, bevor sie sich öffnen. Mein Traum von sich reich vermehrenden Elwes Schneeglöckchen bleibt auf der Strecke.

Die Blüten von Galanthus warei haben grüne Spitzen

Ebenfalls neu in meinem Garten sind Schneeglöckchen, deren äußere Blütenblätter grüne Spitzen tragen. Galanthus nivalis ‚warei‘, so sein Name, wird ebenfalls angefressen. Alles, was neu ist, scheint meinen Gartenbewohnern besonders gut zu schmecken.

Das kleine Schneeglöckchen bildet im Laufe der Jahre dichte Horste.

Nur das Kleine Schneeglöckchen bleibt unbeschadet. Seine Blütezeit beginnt Mitte/Ende Februar. Zum Glück gedeiht es prachtvoll. Entweder mag der geheimnisvolle Schneeglöckchen-Gourmet seine Blüten nicht oder es blühen einfach zu viele. Übrigens: Giftig sind sie alle.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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