Ein Fenster gibt es nicht, nur ab und zu glüht eine trübe Funzel, wenn ich in meinen Mini-Keller hinabsteige. Dort überwintern Jahr für Jahr einige meiner nicht winterharten Pflanzen. Sie stehen trocken und frostfrei. Das sichert ihnen das Überleben. Ab Januar beginnen sie zu wachsen. Die Amaryllis bilden bleiche Blütenknospen und Blätter.

Die Amaryllis werden ab heute gegossen und dürfen auf der Fensterbank weiter wachsen.

Meine Keller-Kinder können keinen grünen Farbstoff für ihre Blätter bilden, weil ihnen die Sonne fehlt. Das gilt auch für meinen Agapanthus, aber für einen Umzug in den Wintergarten ist es noch zu kalt. Er muss bis März in der Dunkelheit ausharren. Die Amaryllis hingegen dürfen nun auf meiner Fensterbank weiterleben und hoffentlich wieder durchgrünen. Demnächst werden sie blühen.

Der Agapanthus bleibt bis März Wasser im Keller. Vorher gieße ich ihn nicht.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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