Heute blühen die ersten Krokusse. Es ist eine Wildart, die wegen ihrer langen hellen Blütenröhren Elfen-Krokus (Crocus Tommasinianus) heißt. Der einzelne Krokus lebt nur ein Jahr, aber er bildet jedes Jahr neue Tochterknollen, sodass im Laufe der Jahre dichte Horste entstehen können, wie das Foto oben zeigt. Es ist heute auf meinem Rasen entstanden. Benannt ist die Art nach dem Botaniker Muzio Giuseppe Spirito de Tommasini (1794 – 1879). Die Blüten öffnen sich bei sonnigem Wetter und geben den Blick frei auf die orangefarbene Narbe und die Staubblätter.

Im Garten verteilen sie sich von allein, weil Ameisen die Samen in ihre Bauten tragen. Dort keimen dann neue Krokusse. Deshalb finde ich Elfen-Krokusse mittlerweile überall auf meinem Rasen.

Für die Bienen sind diese Krokusse nach einem entbehrungsreichen Winter begehrte Futterstellen. In den Blüten finden sie Nektar und Pollen, also Zucker und Eiweiß. Den Pollen trägt die Biene als orangefarbenes Höschen an ihren Hinterbeinen.

Um an den Nektar zu gelangen, muss die Biene tief in die Blüte hinein tauchen …

… um sich dann eilig, bevor die Sonne verschwindet und es zu kühl wird, zur nächsten Elfen-Blüte aufzumachen.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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