Zurück fahren wir nicht über die Autobahn, sondern über Land, so wie früher. Das war unsere Entscheidung am Wochenende auf dem Rückweg vom Weserbergland. Ergebnis: Die Fahrt durch Niedersachsen war genauso langweilig wie auf der Autobahn, dauerte nur länger. Unsere Landschaft – man muss es so sagen – ist verkommen. Maisacker reiht sich an Maisacker, dazwischen Grünland, das nur grün ist. Kein Vieh auf den Weiden, keine Farben des Sommers, nichts blüht. Nutzfläche reiht sich monoton an Nutzfläche.

Mohn und Kamille

Am Tag zuvor am Saum eines Bio-Ackers im Weserbergland duftete es intensiv nach Kamille, als habe jemand gerade hunderte Liter Tee ausgegossen. Zwischen den gelb-weißen Kamillenblüten, blühte noch der der Mohn (Foto). Auf dem Acker wurden Möhren angebaut. Im Hintergrund sah man den Waldsaum mit grünen Laubbäumen und toten Fichten. 

Schmetterlinge Fehlanzeige

Die vergangenen Wochen waren heiß, ideales Wetter für Schmetterlinge. Wir haben im Weserbergland fast keine gesehen, ebenso wenig wie diesen Sommer in meinem Garten. Dabei lieben Schmetterlinge Wärme und Trockenheit. Wie lange können wir noch so weitermachen? Was soll aus unserem Trinkwasser werden, wenn auch schon die Maisfelder bewässert werden?

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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