Carl von Linné, der schwedische Naturforscher, nannte Blüten „Brautbetten“ und fand Pflanzen von „sexueller Leidenschaft“ erfüllt. Geht es um Sex Appeal sind Blumen in der Tat unübertroffen. Seit ich die neue Funktion meines Handys nutze, habe ich das erst richtig verstanden. Ich kann damit Bilder ausschneiden und sie vor einem dunklen oder weißen Hintergrund präsentieren – je nach Tageszeit. Also bin ich meine Pflanzenfotos durchgegangen und habe einige damit bearbeitet. Das Ergebnis ist sensationell. Oben zu sehen ist der Pollenkranz des gelb blühenden Kambrischen Scheinmohns (Meconopsis cambrica). Beim Stauden-Mohn oder Türkischen Mohn (Papaver orientale) ist das üppige Brautbett in den Farben eines verruchten Boudoirs gehalten.

Der Kalifornischer Baummohn, besser bekannt als Spiegelei-Pflanze (Romneya coulteri), strahlt seine Liebeslust in aller Offenheit aus. Die Natur ist ein Wunder, das selbst im schon Bekannten immer wieder Überraschungen bereit hält.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

Vielleicht gefällt dir auch das: