Meinen Ladies entgeht kein noch so kleines Insekt. Das ist auch der Grund, warum die drei bei mir zu Gast sind. Sie wohnen genau unter unserem Süßkirschenbaum, der gerade wieder prachtvoll blüht. Leider hat der Baum einen Fanclub, den ich nicht schätze: die Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi).

Die Plage wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Die Schädlinge fliegen ab Ende Mai. Sie ernähren sich von Pflanzensaft und dem Saft reifender Früchte. Haben die Weibchen genug gefressen, beginnen sie mit der Eiablage: pro Kirsche ein Ei, 50 bis 80 pro Fliege. Aus dem Ei schlüpft eine weiße Made. Sie frisst vorzugsweise um den Kern der reifenden Kirsche herum, bis die Frucht verfault und samt Wurm auf den Boden fällt. Der Wurm verkrümelt sich in den Boden und verpuppt sich dort. Hier kommen die Hühner ins Spiel: Sie sollen den Larven den Garaus machen, bevor sie als Fliegen wieder meine Kirschen befallen. Wie es aussieht leisten sie gute Arbeit. Sie picken, kratzen und picken den ganzen Tag.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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