Es ist vorbei schreien die Farben des Herbstes. Es ist vorbei knacken die Eicheln unter den Reifen der Autofahrer. Die süßen Sommertage, Ach, sie sind dahin, dahin! Schrieb einst Theodor Storm. Wer sich jetzt noch Fett anfressen muss, geht eilig auf Futtersuche. Die roten Beeren des Weißdorns (Crataegus) sind reiche Futterquelle für Vögel und Eichhörnchen.

In den Samenfäden des Kleinblütigen Weidenröschens (Epilobium parviflorum) hängt noch der Tau der Nacht und macht sie für einige Stunden zu schwer zum Davonfliegen.

Der Hut des Tintlings (Coprinus) ist nur wenige Stunden alt und zerfließt schon. Er verdaut sich selbst, seine Sporen fließen auf den Boden und werden von dort mit dem Regen fortgewaschen.

Eine hungrige Hummel hat meine Herbstastern als Zuckerquelle entdeckt. Wenn es eine Königin ist, muss sich rasch ein Winterquartier suchen.

Nur die weiße Seerose (Nymphaea alba) in meinem Teich hat noch nicht begriffen, dass es Winter wird. Sie hat gerade ihre letzte Blüte für dieses Jahr geöffnet.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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