Der Waldgeißbart (Aruncus sylvestris) ist das Geschenk einer Freundin. Sie zog um, musste ihren Garten aufgeben, wollte aber ein paar Pflanzen „retten“. Könnte ja sein, dass die neuen Besitzer den Garten in eine steinige Schotterwüste verwandeln und all die sorgfältig gehüteten Pflanzen entsorgen. Seit etwa fünf Jahren wächst er bei mir und hat sich prächtig entwickelt. Inzwischen wurden aus einer Pflanze fünf und jede ist mannshoch.

Schneeweißer Hingucker

Was meine Freundin mir nicht erzählt hat: Ich habe eine männliche Pflanze bekommen. Waldgeisbärte sind zweihäusig. Es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Meine und deren Ableger sind Männer. Sie werden in den Gärten bevorzugt, weil sie so schön schneeweiß blühen. 

Eine Wildbiene bei der Pollenernte.

Vergängliche Pracht

Auf dem Foto rechts kann man die Staubbeutel gut erkennen. Die Wildbiene, die sich darauf niedergelassen hat, ist jedenfalls mit der Ernte zufrieden. Nachteil der männlichen Pflanzen: Wenn die weißen Bärte verblüht sind, werden sie unansehnlich braun. Bildschön sind bei Waldgeißbart halt nur die jungen „Männer“. 

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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