Sie heißen Acker-Schwarzkümmel (Nigella arvensis), Acker-Gauchheil (Anagallis) oder Acker-Lichtnelke (Silene noctiflora). Wie selbstverständlich gehörten diese Pflanzen früher zur Ackerwildkrautflora. Der Pestizideinsatz in der Landwirtschaft hat sie verschwinden lassen. Auf einigen Schutzäckern – gut hundert an der Zahl – dürfen sie noch wachsen, blühen und sich vermehren, zum Beispiel in der Uckermark. Dorthin führte in diesem Jahr die Exkursionstagung zum Schutz der Ackerwildkräuter.

Auf der Roten Liste

Viele tausend Jahre waren Pflanzen wie diese die natürlichen Begleiter des Ackerbaus. Aber in einer Landwirtschaft, die auf die Steigerung der Erträge um jeden Preis ausgerichtet ist, gibt es für solche Pflanzen keinen Platz, sodass inzwischen jede zweite Ackerwildkrautart in Deutschland in mindestens einem Bundesland auf der roten Liste steht.

Tropfen auf den heißen Stein

Inzwischen ist es gelungen, gut hundert Ackerflächen mit knapp 500 Hektar Fläche in ganz Deutschland für den Schutz von Ackerwildkräutern zu sichern. Zum Vergleich: Die Ackerfläche in Deutschland beträgt insgesamt knapp 12 Millionen Hektar. Knapp 500 Hektar verstreut in ganz Deutschland ist viel zu wenig für den dauerhaften Erhalt vieler Arten, der zudem nicht ganz einfach ist. Die Äcker müssen bewirtschaftet werden, denn darauf sind die Pflanzen eingestellt. Aber sie haben es gerne, wenn das Getreide „luftig“ steht und viel Dünger macht ihnen ebenfalls den Garaus.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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