Die Kamelie steht schon mehr als 20 Jahre in unserem Garten und ist drei Meter hoch. Ein schwieriger Gast bleibt sie dennoch. Sie gehört zu den Arten, die draußen überwintern können: Japanischen Kamelie (Camellia japonica). Die zehn Grad minus des Winters hat sie gut überstanden und viele dicke Knospen angesetzt.

Späte Fröste hingegen machen ihren Blüten jedes Jahr zu schaffen. Da hilft es, die Pflanze in kalten Nächten abzudecken, damit man möglichst lange Freude an ihr hat.

Kamelien-Blüten sind Wunder der Beständigkeit. Bei den meisten Pflanzen kann man zusehen, wie sie verblühen. Die Blüten der Kamelie bleiben perfekt, bis sie herabfallen. Sie sterben in aller Schönheit. Vielleicht widmen sich ihr deshalb so viele Haikus, Gedichte meist aus 5 – 7 – 5 Silben, wie dieses von Kawahigashi Hekigotô: „Die Blüten der roten, der weißen Kamelie: sie fallen beide.“

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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