Nur die leeren Hüllen an den Wasserpflanzen in meinem Gartenteich verraten, dass die Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) hier ihre Jugend verbracht hat. Mit ihrer Flügelspannweite von elf Zentimetern ist sie ein Riese unter unseren Insekten. Ihre Larven leben im Wasser und brauchen zwei bis drei Jahre, um sich zu entwickeln. Sie fressen Wassertiere, z.B. Kaulquappen, die erwachsenen Libellen jagen Insekten.

Die Exuvie einer geschlüpften Mosaikjungfer
Die Exuvie einer geschlüpften Libelle

Schlüpfen, aufpumpen, trocknen

Meine Mosaikjungfern sind Mitte Juli „geschlüpft“. Die ausgewachsene Larve kriecht an Wasserpflanzen hoch, klammert sich fest und pumpt dann Körperflüssigkeit ihn ihr Brustsegment, bis die braune Hülle, die Exuvie, auf der Oberseite platzt. Nach und nach presst das Tier dann mühselig Brustsegment, Kopf, Beine, Flügel und Hinterleib heraus. Etwa eine Stunde braucht sie dazu und ist danach noch lange nicht startbereit. Ihre Flügel sind kurze Stummel, die sie aufpumpen und aushärten lassen muss. Das dauert je nach Wetter noch einmal bis zu drei Stunden. Erst dann kann die Libelle losfliegen und auf Insektenjagd gehen.

Männchen mit schmaler Taille

Im August konnte ich beobachten, wie ein Weibchen kurz vor einem Sommerregen in die Pflanzen am Rande meines Gartenteiches ihre Eier legte. Männchen und Weibchen kann man bei den Mosaikjungfern gut unterscheiden. Die Männchen sind eher blau und haben nach dem Brustabschnitt, dem Thorax, eine Einschnürung, wie eine schmale Taille, die Weibchen sind eher grün und haben keine Taille.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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