Quitten, das sind die gelben, pelzigen Früchte, mit dem unvergleichlichen Duft, die mit keiner anderen Frucht im Garten eine Ähnlichkeit haben. Zudem sind sie steinhart. Ein Freund von mir behauptet, er habe sie als Kind roh gegessen, also hineingebissen. Ich glaube, er flunkert. Quitten kann man nur mit einem rasierklingenscharfen Küchenmesser verarbeiten. Und das endet …
Der Herbst beginnt stachelig
Wenn die ersten Kastanien von den Bäumen fallen, gibt es kein Vertun mehr, wie man hier im Norden sagt. Der Herbst ist da und das mit Macht. Die Farben im Garten wandeln sich. Gelb-, Rost- und Brauntöne überwiegen. Das Licht ist weniger gleißend als im Sommer und bringt die Natur noch einmal zum Leuchten. Nach …
Versteck mit Badewanne
Ein naturnaher Garten ist immer für Überraschungen gut. Als ich kürzlich aus unserem Bottich an der Terrasse Wasser schöpfen wollte, schaute mich ein Grasfrosch (Rana temporaria) an. Er hatte sich als Versteck Überlauf in das Blumenbeet ausgesucht. In dem Bottich sammeln wir das Regenwasser vom Wintergartendach. Es ist eine eine einfache Maurerbütte aus Kunststoff, die …
Tropen im Garten
Unsere heimischen Pflanzen „wissen“, dass sie sich langsam auf Herbst und Winter einstellen müssen. Die meisten von ihnen sind verblüht, ihr Laub wird gelb oder braun und trocknet ab. Meine Kübelpflanzen, die aus heißeren Weltregionen kommen, ahnen noch nichts von ihrem Unglück. Weil die vergangene Woche herrlich sommerlich warm und trocken war, haben sie noch …
Schräges Licht
Ich mag keinen Mangold. Er ist mir zu zäh. Aber als ich vor zwei Tagen durch das Arboretum in Ellerhoop spazierte, lernte ich den Mangold lieben. Die schrägen Strahlen der Spätsommer-Sonne brachten seine Blätter und das Geflecht seiner roten Adern zum Strahlen (Foto oben) und plötzlich dachte ich: Das ist eine unglaublich dekorative Gartenpflanze. Der …
Noch zwei Tage Sommer
Nur wenige Pflanzen sind auch im Verblühen schön. Hortensien gehören dazu. Wenn sie die Spätfröste im Frühjahr überstanden haben und die Trockenheit im Sommer, gehören sie zu den Pflanzen, die in meinem Garten immer noch für Farbe sorgen. Ihre Blüten muten zwar schon ein wenig herbstlich-müde an, aber das passt zur Jahreszeit und der tiefer …
Der Sommer ist zurück
Es waren Tage wie die Eisheiligen, aber im September – die Nächte um fünf Grad und tagsüber nur mit Wollpullover auszuhalten. Nun kehrt die Sonne spätsommerlich schwächelnd zurück. Die Rose de Resht (Foto oben) verströmt ihren Duft, der die Umgebung noch im Abstand von Metern verzaubert. Gezüchtet wurde sie um 1880. Wenn sie blüht, denke …
„Späti“ im Garten
In Ostberlin, wo ich viele Jahre gelebt habe, heißen Läden, in denen man auch abends und nachts noch einkaufen kann, „Späti“. Das steht für Spätkauf und ist eine Erfindung der DDR in den 1950er Jahren. Im Spätkauf konnten auch Schichtarbeiter und Schichtarbeiterinnen nachts noch Brot und Zigaretten kaufen. Im Garten nenne ich meine Spätsommerblumen „Späti“, …
Aus Dur wird Moll
Der Sommer ist für mich die Zeit der kräftigen Farben – das Rot meiner Montbretien (Crocosmia), das Magenta oder Schneeweiß der Flammenblumen (Phlox), das leuchtende Gelb von Sonnenblumen. Diese Blüten sind wie die Dur-Töne in der Musik – klar und kraftvoll. Jetzt im Spätsommer beginnt die Zeit der Moll-Töne im Garten. Die Farben werden müder, …
Fliege fort! Fliege fort!
Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Die Zeit der Samenernte beginnt. Sofern die Gärtnerin die Samen erwischt, denn viele sind mit dem Wind unterwegs. Zum Beispiel die vom Echten Alant (Inula helenium). Der Zwei-Meter-Riese unter meinen Stauden blüht im Juli leuchtend gelb. Nun reifen die Samen. Jedes Samenkorn ist mit seinem eigenen kleinen Fallschirm ausgestattet. …