Der Trend ist klar: mehrfarbig und gern gefüllt. Das Ergebnis sind Tulpen, die alles „tulpige“ hinter sich gelassen haben. Schaut man nicht so genau hin, könnte man meinen, es handelt sich um eine Pfingstrosen. So heißen sie auch: paeonienblütige Tulpen. Der Name der folgenden lautet „Dream Touch“.

Erst wenn die Blüte sich voll geöffnet hat, sodass man hineinschauen kann, entdeckt man den Stempel und die Staubblätter, die die Blüte eindeutig als Tulpe identifizieren.

Etwas zarter aber mindestens genauso schön ist die Folgende. Auch hier ist die Pfingstrosen-Optik deutlich sichtbar.

Seit der „Tulpomanie“, des Tulpenfiebers, im 17. Jahrhundert sind geflammte Blüten begehrt. Damals verursachte ein Virus das Farbspiel. Das schräge Sonnenlicht am Spätnachmittag bringt die Farben besonders schön hervor.

Meine persönlichen Lieblingstulpen sind Wildarten. Sie haben zarte Blüten. Im Garten fallen sie deshalb weniger auf. Dafür vermehren sie ich von allein, wenn der Standort ihnen zusagt.

Und den Insekten gefallen sie auch, wie dieses weiße Exemplar beweist. Die Aufnahmen entstanden am 1. Mai im Arboretum im Ellerhoop-Thiensen

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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