Sie gehören zu unserer Landschaft und sie sind ein Hort der Artenvielfalt: Knicks. Einst wurden sie angelegt um das Vieh auf den Weiden zu halten. Dann spezialisierten Tiere und Pflanzen sich auf dieses Habitat, das heute zu den artenreichsten gehört. Tausende von Arten vom Insekt über Erdkröten bis zu Igeln und Vögeln leben in Knicks.

Geritzt, gebogen, geknickt

Etwas ganz besonderes sind die „Knickharfen“. Sie entstanden, wenn man die jungen Schösslinge der Bäume und Sträucher auf dem Knick einritzte, nach unten bog und am Boden befestigte. An den „harfenförmigen“ Bögen bildeten sich neue Triebe, die zu dicken Stämmen heranwachsen konnten. Bäume mit seitlich links und rechts ausladenden Stämmen können also Relikte einer Knickharfe sein.

Rätselhafte Weide 

Sie sehen dann in etwa so aus wie die Weide, die ich auf einer Wiese in der Wedeler Marsch fotografiert habe. Vielleicht handelt es sich hier aber auch um einen ein „wandernden“ Baum. Wenn Bäume umstürzen, schlagen sie manchmal am Stamm wieder aus und bilden einen neuen Baum. Auf diese Weise können sich sogar Bäume fortbewegen, wenn auch nur sehr, sehr langsam.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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