Raue, kratzige Blätter, tiefblaue Blüten – überall auf meinen Beeten blüht jetzt das Wald-Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica). Ich habe allerdings ein wenig nachgeholfen. Wenn die zweijährigen Pflanzen im Sommer vertrocknen und braun werden, fällt ein Teil der Samen ab. Ab dem Spätsommer/Herbst keimen sie und die ersten raublättrigen Pflänzchen erscheinen. Nicht alle wachsen dort, wo ich sie haben will. Die nehme ich vorsichtig aus dem Boden und pflanze sie an einen neuen Ort. Das funktioniert sogar noch im frühen Frühjahr. Ein bisschen angießen genügt, und aus einem Zweiglein entsteht innerhalb weniger Wochen kostenlos ein üppiger blau blühender Teppich.

Das Vergissmeinnicht gehört zu den Raublattgewächsen. Es gibt 51 unterschiedliche Arten.

Der botanische Name Mysotis bedeutet übersetzt Mäuseohr. So hießen die Pflanzen in der Antike, bis sich im Mittelalter nahezu weltweit der Name Vergissmeinnicht durchsetzte: Forget-me-not im Englischen, als Ne m’oubliez pas im Französischen, Non ti scordar di me im Italienischen oder no me olvides im Spanischen. Selbst auf Türkisch, Russisch oder Chinesisch heißt die Pflanze so. Zumindest beim Vergissmeinnicht herrscht weltweite Einigkeit.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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