Ein englischer Rasen ist nichts für Schmetterlinge. Auch mit den meisten Gartenpflanzen können sie wenig anfangen, denn sie stehen auf heimische Wildblumen. Und so stellen sich, seit meine kleine Wiese blüht, Gäste ein, die ich in meinem Garten bislang noch nicht gesehen habe, wie der zarte blaue Faulbaum-Bläuling unten links (Celastrina argiolus) oder der Schornsteinfeger oben, der eigentlich Brauner Waldvogel heißt (Aphantopus hyperantus). Auch der kleine Kohlweisling (Foto) und der Große Kohlweißling (Pieris rapae) und (Pieris brassicae) sind wieder da. Als wir noch Gemüse anbauten, waren Kohlweißlinge so häufig, dass wir als Kinder die Raupen absammeln mussten.

Viel Schau, viel Nektar

Die blaue Tellerhortensie hingegen ist eine Gartenpflanze und eine sehr dekorative dazu. Inmitten der großen sterilen Schaublüten befinden winzig kleine mit reichlich Nektar und Pollen gefüllte Kelche. Sie sind eine perfekte Tankstelle für unsere Bienen und, wie sich jetzt herausgestellt hat, für Schmetterlinge. Denn dort hat sich das Landkärtchen (Araschnia levana) niedergelassen, eine neuer Gast in meinem Garten und ein scheuer, der sich ungern fotografieren lässt. Auf der Hortensie sitzt er oben rechts.

Raupen lieben Brennnesseln

Der Nabu rät: „Wer im eigenen Garten etwas für das Landkärtchen und andere Falter tun möchte, sollte an halbschattigen Standorten die Brennnesseln stehen lassen. Daran können sich Raupen und Puppen ungestört entwickeln. Wichtig sind auch nahe gelegene Nektarpflanzen, da Landkärtchen keine weiten Strecken zurücklegen.“

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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