Er schimmerte wie ein Edelstein und saß auf meiner Terrasse. Der kostbare Gast ist geschützt. Goldglänzender Rosenkäfer (Cetonia aurata) heißt er und kommt in vielen Farben daher: grün-goldfarben wie der auf dem Foto, blaugrün oder blau bis blauviolett. Typisch sind die weißen Flecken und Querrillen auf den Deckflügeln, an denen man die Käfer gut erkennen kann.

Attraktiver Nützling

In Gartenratgebern wird der Goldglänzender Rosenkäfer zuweilen noch als Schädling geführt, zu Unrecht. Seine Larven sind sogar Nützlinge. Sie fressen vor allem Holzreste, tragen also dazu bei, dass im Garten wertvoller Humus gebildet wird. Die Käfer legen ihre Eier in Baumstümpfe oder Komposthaufen. Bis aus der Larve ein Käfer geworden ist, dauert es zwei Jahre.

Gemächlicher Fresser

Leider habe ich noch keinen Rosenkäfer fliegen sehen. Sein Abflug muss ungewöhnlich aussehen. Weil seine Deckflügel auf dem Rücken zusammengewachsen sind, muss er seine Flügel seitlich ausbreiten. Wenn der Rosenkäfer es sich erstmal auf einer Blüte bequem gemacht und angefangen hat, sich an Blütenstaub und Nektar zu laben, lässt er sich Zeit. Den Blüten schadet das nicht, und das Auge des Menschen erfreut’s.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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