Die Vererbungs-Regeln von Gregor Mendel habe ich vergessen. Nur soviel weiß ich, dass verschwundene Merkmale in späteren Generationen wieder auftauchen können. Ob das auch für meine Einjährigen Schleifenblumen (Iberis umbellata) gilt? Viele Jahre lang blühten alle Pflanzen lila, wie auf dem Foto oben und dem folgenden. Sie sind perfekte Spätfrühlings- und Frühsommer-Gartenpflanzen, wachsen im Halbschatten und in der Sonne, brauchen nicht viel Wasser, werden von Schnecken verschmäht und säen sich immer wieder neu aus.

Schleifenblumen eignen sich perfekt für Randbepflanzungen.

Neuerdings haben sich einige Pflanzen mit weißen Blüten dazu gemogelt. Ich mag die lilafarbigen lieber, weil sie im Garten weiter leuchten als die weißen, aber Samen bilden lasse ich beide Varianten.

Die weiß blühendne Schleifenblumen sind in der Minderheit.

Ob die weißen dazu geführt haben, dass ich neuerdings zweifarbige Schleifenblumen im Garten habe? Nach Gregor Mendel wären bei Kreuzungen der beiden Varianten in der ersten Generation alle lila und in zweiten ein Teil lila und ein Teil weiß. Es muss also noch andere Regeln der Vererbung geben. Mir gefallen die zweifarbigen Exemplare. Ich bin neugierig, ob ich im kommenden Jahr wieder welche habe.

Innen weiß und außen leuchtend lila – der Kontrast bring beide Farben zum Leuchten.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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