Noch einen Monat lang wird es täglich dunkler. Die meisten meiner Gartenpflanzen haben sich darauf eingestellt, dass der Winter kommt. Eine Rose will nichts davon wissen. Sie hat im November zwei wunderbar duftende Blüten geöffnet (Foto oben). Heute Nacht werden sie erfrieren, denn wir werden zum ersten Mal Minusgrade haben.

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Die leuchtend roten Samen des Pfaffenhütchens reifen im November.

Neben der Rose hat sich ein Pfaffenhütchen angesiedelt. Botanisch richtig heißt es Gewöhnlicher Spindelstrauch (Euonymus europaeus). Ich finde Pfaffenhütchen treffender. Die Früchte ähneln dem Birett von katholischen Geistlichen, nur umgedreht: Die Quaste oben auf dem Birett ist beim Pfaffenhütchen der orangefarbige Samen unten. Ein anderer Name für das Pfaffenhütchen ist Rotkehlchenbrot. Unsere heimischen Vögel lieben die Samen dieser für uns Menschen giftigen Pflanze.

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Das Pfaffenhütchen bietet Herbstnahrung für Rotkehlchen, Amseln und Meisen.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.