Ich liebe das Licht des frühen Morgens. Die Sonne steht noch tief, und die Blütenblätter meiner Akelelei (Aquilegia) schimmern durchscheinend. Akelei wachsen fast überall auf der Nordhalbkugel. Es gibt sie im Himalaya ebenso wie in den Rocky Mountains oder in den Alpen, und alle haben sich im Laufe der Jahrmillionen anders entwickelt. In den Gartenpflanzen mischen sich die Gene. Deshalb sieht keine aus wie die andere. In meinem Garten blühen die meisten altrosa mit gekringelten Spornen, in denen sich der Nektar versteckt, in anderen Gärten sehe ich nur blaue.

Andere sind altrosa, aber es sind keine Sporne zu sehen, vielleicht das Erbe einer gefüllten Akelei, die bestimmt irgendwann auch mal in diesem Garten wuchs.

Viele Unterschiede erschließen sich erst, wenn man die Blüten genau anschaut. Diese ist weiß, aber ihre Blüten-Blätter haben grüne Spitzen.

Insekten, die an den Nektar gelangen wollen, brauchen einen langen Rüssel und müssen tief in die Blüte hineinkriechen, oder sie versuchen es von außen und beißen ein Loch in den Sporn. Damit umgehen sie allerdings auch die Befruchtung der Blüte.

Bei dieser Pflanze ist die Blüte von oben betrachte violett, aber das innere der Blüte weiß.

Blaue Akelei gibt es in meinem Garten nur sehr wenige. Ich habe versucht, sie zu vermehren, in dem ich nur die Samen von den blauen geerntet habe. Trotzdem waren die meisten Nachkommen rosa.

Die Schönste kommt zum Schluss: Sie blüht auberginefarbig. Die eine Blüte hat sich schon geöffnet, zwei Knospen haben sich in sie hinein geschmiegt.
