Ich habe einmal zugeschaut, wie eine Schildkröte am Strand ihre Eier ablegte. Jedesmal wenn ein weißes kugelrundes Ei in das Loch plumpste, das sie zuvor gebuddelt hatte, stöhnte sie leise. Daran hat mich die Weinbergschnecke erinnert, die ich gestern in meinem Garten fand. Sie hatte sich so tief in die Erde eingegraben, dass man nur noch die Oberseite ihres Schneckenhauses sah. Stundenlang saß sie in ihrem Loch. Manchmal bewegte sie sich unmerklich. Was macht die Schnecke so tief in der Erde, fragte ich mich. Die Recherche ergab: Sie legt Eier.

Für ihr Nest bevorzugen Weinbergschnecken einen lockeren feuchten Boden. In den graben sie eine Grube für ihre Eier. Heute morgen waren die Eier mit lockerer Erde bedeckt. Erkennbar war das Nest nur noch an dem etwas dunkleren Boden. Etwa 14 Tage soll es dauern, bis die kleinen Schnecken schlüpfen. Denn fressen sie als erstes die Eihülle auf, weil sie den Kalk für ihr Gehäuse brauchen. Ob die 0,1 Gramm leichten Babys es schaffen, ans Tageslicht zu krabbeln? Ich werde es beobachten.
