Laien wie ich kaufen Stauden und Büsche, wenn sie blühen. Ich bin schließlich keine ausgebildete Gärtnerin, die für ihre Prüfung Listen von botanischen Namen auswendig lernen musste und auch noch weiß, wie die Pflanzen wachsen. Die Fell- oder Samthortensie (Hydrangea aspera Macrophylla‘) auf dem Foto oben hätte ich definitiv nicht gekauft. Sie hat kratzige Blätter, und ihre Blüten sehen anfangs eher aus wie in rosa Farbe getauchte Tannenzapfen.

Die Blüte der Fellhortensie besteht aus Rispen. Ihre haarigen Blätter werden bis zu 35 Zentimeter lang.

Die Verwandlung der „Tannenzapfen“ dauert etwa 14 Tage. Ab Anfang Juli beginnen sie, in die Breite zu gehen.

Die ersten weißen Blütenblätter am Rand öffnen sich schon.

Die Showtime beginnt, wenn sich die weißen sterilen Randblüten öffnen. Noch sind die Knospen in der Mitte des Blütentellers geschlossen und altrosa.

Auf dem weißen Blütenblatt unten links lauert eine Sackspinne auf Beute.

Sobald die Randblüten sich öffnen, wandelt sich die Farbe der Innenblüten zu violett. Die Blütenteller haben jetzt einen Durchmesser von 20 bis 30 Zentimetern.

Voll aufgeblüht setzt die Samthortensie einen doppelten Farbakzent.

Falls Sie noch einen Solitär suchen, der im Sommer alle Blicke auf sich zieht, könnte die Fell- oder Samthortensie ‚Macrophylla‘ genau das Richtige sein. Aber Achtung, sie wird mehr als zwei Meter hoch, wächst entsprechend in die Breite und mag es am liebsten etwas windgeschützt und halbschattig.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.