Gestern habe ich fünf Nacktschnecken aus meinen Stiefmütterchen geklaubt. Sie taten sich an den Blüten gütlich. Das ist erst der Anfang. Als ich vom Einkaufen zurückkam, hatten sie sich über einen sehr großen verletzten Regenwurm (Lumbricus terrestris) auf dem Bürgersteig hergemacht Zuerst sah ich nur eine Schnecke. Sie lutschte am Ende des Wurms (Foto oben). Dann sah ich ihre beiden Artgenossinnen. Sie befanden sich in unmittelbarer Nähe und waren ebenfalls mit einer Regenwurm-Mahlzeit beschäftigt. Die eine war dabei, den den Schwanz des Wurms zuverzehren.

Die andere hatte sich den Kopf vorgeknöpft und tat sich an ihm gütlich. Das Schlimmste an dem Massaker: Das Wurmteil ohne Kopf und Schwanz bewegte sich noch, wenn die Schnecke zu fest hinein biss. Der Wurm erinnerte mich an kopflose Aale, die sich in der Pfanne winden, obwohl sie schon lange tot sind. Eigentlich schätze ich alle meine Gartentiere, aber diese drei mordlustigen Gesellen haben mich an meine Grenzen gebracht. Den Regenwurm habe ich ins Blumenbeet geworfen. Eine Überlebenschance hat er ohne Kopf und Schwanz nicht. Aber bei noch lebendigem Leib den Schnecken ein Fraß zu sein, das ging über meine Möglichkeiten.
