Auf einen Schlag sind die Farben da. Das ist sehr früh im Jahr. Schließlich haben wir erst den 2. April. Uns Menschen ist es gefühlt immer noch viel zu kalt. Das liegt daran, dass sich hier im Norden die Sonne nahezu nie zeigt und oft ein scharfer Wind weht. Den Pflanzen scheint es egal zu sein. Sie blühen munter vor sich hin, auch dort, wo ich sie nie gepflanzt habe.

Strahlen-Windröschen haben sich zwischen Rosensträucher geschummelt.

Da sie an Plätzen am besten gedeihen, die sie sich selbst „gesucht“ haben, lasse sich sie stehen. Also wuchern blaue Strahlen-Windröschen (Anemone blanda) zwischen Rosensträuchern. Es heißt, die ursprünglich aus dem Kaukasus und vom Balkan stammenden Pflanzen würden gut unter Laubbäumen und Sträuchern gedeihen. Das kann ich bestätigen. Nur sind die Bäume und Sträucher bei mir im Garten ein sonniges, im Sommer trockeneres Rosenbeet.

Die Samen des Sibirischen Blausterns wurden von Ameisen auf den Rasen verschleppt.

Auf den Rasen haben sich erste Sibirische Blausterne (Scilla siberica) angesiedelt. Ich hoffe, sie werden sich dort vermehren. Da ich im Frühjahr (bis Ende Mai) den Rasen ohnehin nicht mähe, sollte das gelingen.

Die Blüten von Sternhyazinthen haben ein hübsches weißes Auge.

Blausterne gucken nach unten. Der Schneeglanz , auch Schneestolz oder Sternhyazinthe (Chionodoxa luciliae) genannt, öffnet seine Blüten nach oben, zum Licht. So kann man sie gut von den Blausternen unterscheiden.

Traubenhyazinthen, Scharbockskraut und Hohler Lerchensporn vermehren sich von allein.

Auf manchen Beeten herrscht ein munteres Durcheinander von blauen Traubenhyazinthen (Muscari), gelbem Scharbockskraut (Ranunculus ficaria) und altrosa Hohlem Lerchensporn (Corydalis cava). In sechs bis acht Wochen werden sie sich alle in denn Boden zurückgezogen haben. Aber dann blühen auch schon bald die Rosen und die Beete sind wieder bunt.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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